Wir erwarten neue Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt
2. Petrus 3,13
Dem Apostel Petrus ist es offenbar wichtig, dass wir wissen, was wir erhoffen. Wir erwarten zunächst neue Himmel (im griechischen Grundtext steht die Mehrzahl). Ja, auch die Himmel gehören zur Schöpfung Gottes. So bekennen wir im Bekenntnis von Nizäa, dass Gott Himmel und Erde geschaffen hat. Gemeint ist nicht der Himmel an dem die Wolken sind. Präzisierend wird im Bekenntnis von Nizäa formuliert: „die sichtbare und die unsichtbare Welt“. Viele Christen glauben, dass ihre Seelen nach dem Tod in den Himmel kommen. Das steht zwar nirgendwo im Neuen Testament. Ich will es aber auch nicht bestreiten. Wenn dem so ist, dann ist dieser geschöpfliche Ort „Himmel“ eben auch der Ort, von dem Jesus sagt, dass er „vergehen wird“. Er wäre also nur ein Ort des Übergangs. Die Schreiber des Neuen Testaments haben offenbar kein Interesse, an dieser Stelle für mehr Klarheit zu sorgen. Gegenstand unserer christlichen Hoffnung ist eben die erneuerte Erde (mit einer erneuerten Leiblichkeit). Ich schreibe bewusst „erneuert“, weil wir bei dem deutschen Begriff „neu“ auch denken könnten, es handle sich um eine andere Erde, die noch nie da war. Aber es heißt auch ganz ausdrücklich: „nach seiner Verheißung“. Die Verheißung – etwa Jesaja 65 – lässt keinen Zweifel daran, dass Gott Geschichte und Welt in seinem Heilshandeln zu seinem Ziel bringt. Hier wird nichts ersetzt, es wird vollendet. Wir können also tief durchatmen! Wir müssen nicht befürchten, dass wir ohne Leiblichkeit in einem unvorstellbaren Sein ewiglich verbleiben müssen. Die sichtbare Gestalt der Schöpfung vermittelt unserer Seele keimhaft einen Eindruck der zukünftigen Herrlichkeit. Dort wird Gerechtigkeit wohnen.
Mit herzlichen Grüßen
Robert Lau