Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Menschen nach diesem Motto miteinander leben – als Ehepaare, in der Familie, in der Nachbarschaft, in Gemeinden und Städten oder als Nachbarstaaten? Offen gesagt reicht meine Phantasie dafür nicht aus. Die Welt, in der wir leben, funktioniert nach anderen Regeln.
In der Jahreslosung ist etwas ausgedrückt, was unter Menschen nicht selbstverständlich ist. Die Liebe, von der hier die Rede ist, ist die Liebe, die mit Jesus in unsere Welt gekommen ist. Bei ihm ist eine Qualität der Liebe zu finden, die es vorher nicht gab und die es ohne ihn auch nicht geben kann. Das griechische Wort „Agape“ im Urtext meint eine Liebe, die für den anderen das Beste will, ohne von ihm dafür etwas zurückzubekommen. Durch die Worte von Jesus und durch die Art, wie er mit Menschen umgegangen ist, kann man verstehen und sehen, wie diese Liebe gelebt werden kann.
Leider bleiben Christen und Kirchen oft hinter dem zurück, was Jesus gesagt und gelebt hat. Das sehen wir, wenn sich Christen im Alltag lieblos verhalten, in erschreckender Weise aber auch bei den Missbrauchsfällen in Kirchen und den Versuchen, sie zu verschleiern. Solche Erfahrungen sind abstoßend und machen es Menschen schwer oder sogar unmöglich, Zugang zu der Liebe von Jesus zu bekommen
Wie kann das anders werden? Da, wo Menschen sich durch die Liebe von Jesus berühren und verändern lassen, können sie etwas von dieser Liebe widerspiegeln – im privaten Leben, in den christlichen Gemeinden und auch in der Öffentlichkeit. So können sie in unserer Welt, in der es sonst anders zugeht, einen Unterschied machen.
Georg Grobe
Verbandsvorsitzender